(Spinefarm/Universal)
Alles bleibt anders bei Ihsahn. Für sein siebtes Soloalbum definierte der vollbärtige Progressive Metaller seinen Klangkosmos einmal mehr so, als schüttelte er sein eigenes, kreatives Kaleidoskop. Die dabei entstehenden Facetten des norwegischen Avantgardisten könnten kontrastreicher und dabei schärfer im Gegensatz nicht sein. Die zehn Songs auf „A´mr“ beinhalten ein so breites Spektrum, dass es für hungrige Hörer die reinste Schatzsuche ermöglichen kann. Schürfen, buddeln und stechen muss man mitunter nämlich ziemlich tief, um dabei etwas zu erfassen, zu (be)greifen und dann in sich zu behalten. Dem experimentellen Charakter längst entwachsen, hat der Mann dennoch keine unentschlossene oder unausgegorene Sekunde hierauf verewigt. Die Rezeptur setzt sich primär aus verschachteltem Extreme Metal, dunkel bis verspielt-visionär rockenden Parts und pulsierend-atmosphärischem Kolorit zusammen. Die Gitarrenarbeit des Sängers erfüllt nicht nur höchste Standards, sondern setzt daneben auch ganz eigene, grandiose Akzente. Vor allem eiserne Fans von Opeth dürften dem Album daher durchaus so einiges abgewinnen können. Markus Eck
Veröffentlicht: 05/2018