Mit „Of Battles, Ravens And Fire“ legte dieses österreichische Trio einen hörspielartigen Mix aus epischen Arrangements, vorgetragenen Narrationen und dunkler Gesamtstimmung vor, welcher eindeutig im Fantasy- und Dark Metal-Genre zu kategorisieren war. Der 2001er Nachfolger „The Secret Fire“ trug neben erneut integrierter theatralischer Epik auch gesteigerter musikalischer Entwicklung Rechnung. Jetzt tritt der „Schattenkrieger“ in Form des dritten Streichs hervor. Klanglich, instrumentell und von den sehr aufwendig gestalteten Arrangements her stößt auch der Drittschwertschlag der drei Tolkienfans samt ihrer diesmal zahlreichen Begleitmusiker tief in die bereits mit den ersten beiden Veröffentlichungen geschlagene stilistische Kerbe. Eingebrachte Samples wie Hufgetrappel, Schwerterklirren, Schlachtengetümmel und dergleichen mehr sorgen für den nötigen atmosphärischen Background. Der Metal-Anteil wurde entgegen meiner Erwartung nicht weiter forciert, was offensichtlich ganz bewußt geschah. Hinsichtlich der Stimmfärbung, dem dialektischen Sprachklang und der Ausstrahlung der auf „Schattenkrieger“ rezitierten Charaktere hätte das Bewußtsein der beteiligten männlichen Erzähler doch mehr Wert auf Tragik und Dunkelheit legen sollen. Hört sich stellenweise echt grausam unbedarft an ÔÇô und raubt mir leider einen großen Teil der gerade noch aufgebauten Stimmung. In etwa so, als würde man mich von Mittelerde direkt in einen österreichischen Schülerlesewettbewerb zerren.
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