Review
Artist: HOWE GELB
Titel: Hisser / Confluence
- Artist: HOWE GELB
- Label/Vetrieb: EastWest, EFA, Glitterhouse, Thrill Jockey
Howe Gelb dürfte Freunden der legendären Giant Sand, Friends Of Dean Martinez, Calexico oder auch OP8 kein Unbekannter mehr sein, fungiert Mr. Gelb doch seit gut zwanzig Jahren erfolgreich als zumeist Gründungsmitglied eben jener Combos und veröffentlicht nun mit „Hisser“ sein in den Staaten bereits 1998 erschienenes zweites Soloalbum unter eigenem Namen. Und wie könnte es anders sein, spielen auch in der Solowelt des im tiefsten Arizona Beheimateten die Motive seiner Hauptband Giant Sand entscheidende Rollen: Wenn mal nichts zu tun ist, setzen sich Howe, einige in der näheren Nachbarschaft hausende Skorpione, Klapperschlangen, Geier & Schakale mit einigen Sixpacks Budweiser des nächstens ans Lagerfeuer und Howe spielt Gitarre und singt dazu Lieder vom Leben in der Wüste und sowieso an sich. Von den Vor- und auch den Nachteilen. Von den Nachteilen zum größten Teil. Lo-Fi und im heimischen Wohnzimmer. Und wo man gerade dabei war, haben dann auch noch die üblichen Verdächtigen, sprich Joey Burns, John Convertino, Lisa Germano, die Jungs von Grandaddy und eine ganze Kompanie des gleichen Lagers vorbeigeschaut und sich akustisch auf „Hisser“ verewigt. So dominiert zwar ganz klar der beliebte Singer/ Songwriter-Wüstensound aus Steelgitarre und den typischen lonely hearts Pianos, unterbrochen nur hier und da von punktuell sogar ins Exzentrische gehenden Exkursionen in die Welt von Bontempi-Heimorgeln („Tanks Rolling Into Town“), angejazztem Bar-Flair („Halifax In A Hurricane“) und sogar 20er Jahre Stummfilm-Musik („Living On A Waterfall“). Fast zeitgleich gibt es mit „Confluence“ brandneues Material aus dem Hause Gelb zu hören, dem die zwischenzeitliche Arbeit am letztjährigen Giant Sand Album „Chore Of Enchantment“ deutlich anzuhören ist. Weg vom Lo-Fi-Appeal einstiger Tage hin zu einem zwar immer noch minimalistischen, insgesamt jedoch erwachsenerem, weniger experimentellen, trotzdem aber vielschichtigerem Sound, der an Intimität und Charisma des Amerikaners nichts eingebüßt hat. Zusammen mit John Parish (PJ Harvey) bannte man auf „Confluence“ Atmosphären und Emotionen auf verschiedenen Reisen auf Tape, die im heimischen Arizona unter Mithilfe der bekannten Posse aus Gelbs Umfeld (s.o.) perfektioniert wurden. „Confluence“: Ein ganz normaler Sonntag-Nachmittag irgendwo in Tucson/ AZ…
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