Review
Artist: HELHEIM
Titel: Landawarijar
- Artist: HELHEIM
- Label/Vetrieb: n/a
Helheim „Landawarijar“
(Dark Essence)
Mit dem neunten Album schicken die seit 1991 aktiven, wandelbaren Norweger ihre Anhänger auf einen wikingisch-progressiven, nicht selten bis ins Mark gehenden Runen-Psychotrip. Gleichermaßen komplex strukturiert wie detailfreudig arrangiert sind die sieben Songziele aber letztlich plausibel, was die eigentliche Reiseroute angeht. Im Kern die einmaligen Helheim, die sie immer waren, aber eine Direktive ausbauend, wie man sie ab der Jahrtausendwende bei den Landsmännern Enslaved ganz ähnlich erleben durfte. Und getätigter Vergleich bedeutet, dass sich dabei eben gerade nicht in diffuse bis schräge Aufbauten verzettelt wird. Sondern dass alles wie aus einem einzigen Guss wirkt. Selbst in den eher doomigen Passagen überzeugen die vier Idealisten mit beeindruckender Authentizität, die direkt aus Hirn, Brust und Bauch kommt. Für kunst- und reizvolles (Folklore)Kolorit sorgen die gereiften Nordmänner in Songs wie „Baklengs Inn I Intet“ wieder mit Hörnern und sogar Pauken, was außergewöhnlich spezielle Momente offenbart. Im Vokalbereich wird ebenso viel Wert auf größtmöglich erlaubte Variabilität gelegt, Dual-, Chor- und Klargesänge bereichern die Stücke mit jeweiliger individueller Klasse. Kultiviert rezipierende Viking (Black) Metal-Entdecker, die ausdauernd zum Genuss rudern, werden mit „Landawarijar“ umfangreich belohnt.
Markus Eck
Veröffentlicht: 02/2017