(Napalm/Universal)
Gleich auf mehrerlei Weise gereift, stilistisch merklich selbstsicherer und im Zuge dessen mutiger, variantenreicher und auch ideengeladener präsentieren sich die Arnheimer im modifizierten Line-Up. Bemerkenswert originell und geradlinig überzeugend waren schon die letzten Alben, doch „Vuur Van Verzet“ stellt definitiv etwas ganz Besonderes in der respektierten Diskographie dieser wie selten ehrlichen Pagan Metaller dar. Die erhebend heldenhaft phrasierenden Sänger in der Band liefern im Kern nicht nur harmonisch arrangierte und prächtig-schlüssig inszenierte Dualvorträge, oft stimmen auch ganz Heidevolk aus voller Kehle ebenso inbrünstig mit ein. Das ist so nicht nur Garant für kultivierten Genuss, sondern weltweit auch einmalig. In Sachen liebevoll geschmetterter Stimmbandkunst steht die Formation in mehrfacher Disziplin zweifellos auf allerhöchster Stufe. Man höre nur das zweieinhalb Minuten lang an sich fesselnde, archaisch beschwörende Zwischenspiel „Yngwaz Zonen“! Und in derlei nahtlos geschmiedeter Kombination mit nicht minder geschmackvollen Folk-Ingredienzien atmen all die großhymnisch erschallenden, episch ganz dick gerahmten Songs zahllose Hitmomente. Auch instrumentell agieren die Beteiligten auf allen Ebenen hochgradig professionell. Dass ihre neueste Mischung rundum tadellos funktioniert, offenbaren die Urheber selbst in mitunter dezent balladesk als auch atmosphärisch angereicherten Nummern wie dem rasant-dynamisch vorpreschenden „Onverzetbaar“. Selbst mit addierten beziehungsweise inmitten mannigfaltig variierender und dabei oft überraschenden Nuancierungen brillieren Heidevolk mit wunderbar lückenloser Songwritinggeschlossenheit. Auch nach dem x-ten Hördurchlauf kann noch etwas Neues entdeckt werden. „Vuur Van Verzet“ meistert den Spagat zwischen martialisch-wehrhaften, gesund-rebellischen Heidenstahl-Basics und ästhetisch geprägter Harmonie und Schönheit mit artistisch begeisternder Bravour.
Markus Eck
Veröffentlicht: 02/2018
No results found.