Review
Artist: HEFNER
Titel: Dead Media
- Artist: HEFNER
- Label/Vetrieb: Too Pure, Zomba
Daß Darren Hayman seine Band ausgerechnet nach dem Playboy-Herausgeber benannt hat, entbehrt nicht einer gewissen Komik. Sicher, Hefner laufen schon mal mit hautfarbenen Ganzkörperkondomen ohne Schwanz durch ihre Videos und haben schon immer Jungsmusik gemacht – nur daß diese Jungs nicht etwa mit den Lads um die Häuser ziehen und Mädchen nachpfeifen, sondern eher hornbebrillt in der Studentenkneipe auf ihren Gurkentee warten. Verglichen wurden sie dabei gerne und ausschließlich mit den Violent Femmes, und genauso eindimensional wie dieser omnipräsente Verweis klang auch ihre Musik. Doch auf „Dead Media“ hält auf einmal piepsend die Elektronik Einzug, und Hayman und Kollegen haben offensichtlich Spaß an den gewitzten Maschinchen. Das analoge Gedengel ergibt mit sprödem Gitarren-Pop und dem kieksigen Erstsemester-Gesang eine höchst unterhaltsame Mischung. The Lo-Fidelity Wars sozusagen. Nicht wenige sind der Ansicht, Hayman habe einige der größten Lieder der letzten Jahre geschrieben, wobei er gelinde gesagt etwas überschätzt wird – doch das elektronisch verstärkte Geschrummsel auf „Dead Media“ verbreitet plötzlich eine liebenswerte Niedlichness, die Hefner früher vollkommen abging. Der halbakustische, einsame Pop-Song regiert zwar noch, doch wird ständig von Texten, Geräuschen und Wendungen verbeult, die einem die Mundwinkel nach oben ziehen. „Trouble Kid“ klingt gar, als würden The Clash Whigfields „Saturday Night“ covern. Und das funktioniert genau so gut wie das ganze Album. Fluffigkeit des Monats!
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