„Simplicity Is What We Need“ heißt es im vorletzten Song („Tested“) von Heather Novas erstem Studioalbum seit drei Jahren. Und in der Tat scheint ÔÇÜBack to the rootsÔÇÿ ihre Devise beim Einspielen gewesen zu sein. Wie beim Debüt „Glow Stars“ sind die Stücke wieder zum größten Teil in ihrer Heimat Bermuda geschrieben worden. So hat „South“ auch mehr gemeinsam mit dem von zurückhaltenden Acoustictracks geprägten „Glow Stars“ als mit ihrem Durchbruchsalbum „Oyster“ oder dessen Nachfolger „Siren“. Mehr denn je steht ihre Stimme im Vordergrund, und statt Bombast geben schlichte, zum Teil die Akustik unterstreichenden Arrangements den Ton an. Wie schon bei den letzten Alben zeigt sie gerade in den Balladen ihre Stärke als Songwriterin, und der Schönheit vieler dieser unkomplizierten, harmonischen Stücke kann man sich nur schwer entziehen. Bereits den Fans bekannt, aber noch mal auf dem neuen Album enthalten ist ihre gelungene Interpretation des Weltschmerz-Klassikers „Gloomy Sunday“. Veröffentlicht wurde diese Version bereits vor zwei Jahren auf dem gleichnamigen Soundtrack und als Single, aber sie fügt sich gut in die ruhige und entspannte Atmosphäre des Albums ein. Ganz so einfach ist es allerdings nicht mit der Einfachheit. Nach komplettem Durchhören kann sich schon mal ein Gefühl einstellen ähnlich dem, als hätte man eine komplette Tafel Schokolade auf einmal gegessen, und man wünscht sich einen Gegenpol zu so viel Harmonie. Aber, wer will dies der 33-jährigen Ausnahmekünstlerin übelnehmen, wenn sie ihre Songs an so paradiesischen, von Bacardi-Romantik durchtränkten Orten wie einem Strand auf den Bermudainseln schreibt ?

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