Review
Artist: Haul
Titel: Separation
- Artist: Haul
- Label/Vetrieb: n/a
Haul
„Separation“
(Progress Productions/Broken Silence)
Schwarz lass nach? Nicht bei Haul aus Jonköping. Das sieht man schon am Cover, das nur unwesentliche Abweichungen in ansatzweise hellere Gefilde zulässt. Und sobald der erste düster glühende Basslauf ertönt, weiß man: Es geht ans Eingemachte, wenn die Schweden neun Mal finsterste Post-Punk-Stimmungen mit Industrial-Rauschen und maschineller Präzision verschweißen. Haul nehmen sich dabei durchaus Zeit: Die Instrumentals „Disablot“ und „Grallistrix“ bauen sich zunächst grollend auf, bevor Sänger Pehr Heurberg in „Blood Satisfaction“ erstmals zürnend die Stimme erhebt und „Separation“ es sich im stachligen Spannungsfeld zwischen Joy Division, The Soft Moon und SPK-artigen Noise-Attacken richtig ungemütlich macht. Gesanglich könnte man zuweilen sogar an verwahrloste, sämtlicher Sakral-Anflüge beraubte Will denken. Ab und zu schweigen zumindest die vokalen Waffen, damit der Hörer ein bisschen durchpusten kann, doch dann warten mit dem triumphalen „Black Wings“ und dem scheppernd „She’s Lost Control“ beleihenden „Dave Must Die“ wieder so undurchdringliche Bolzen, dass selbst die nicht unähnlichen Agent Side Grinder Bauklötze staunen dürften. Ein unheilvoll um sich selbst kreisender Brocken Hoffnungslosigkeit, dessen dräuende Atmosphäre sich bis zum letzten Ton des überlangen Finales „Fylgia“ durchzieht. Dunklen Frühling allerseits – mit einem großartigen Album.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 05/2016
Produkte
Reviews
No results found.