Review
Artist: H.I.V.+
Titel: Abstract & Harsh Ironworks
- Artist: H.I.V.+
- Label/Vetrieb: Divine Comedy Records
In Frankreichs Electroszene rumort es derzeit kräftig. Jahrelang drang nicht der leiseste ernstzunehmende Klang über die Grenze und jetzt verschlägt es einem, angesichts der vielen guten Veröffentlichungen, vor Staunen fast die Sprache. Gesundes Mittelmaß scheinen die Franzosen jedoch nicht zu kennen, denn was da gerade im Hintergrund meine Boxen zu zerstören droht, ist eine der derbsten Noise-Scheiben, die je meinen Player erreichten und das waren gewiß nicht wenige. „Hertz-Hell“ heißt der Einstiegstrack, der mit allen Frequenzen gewaschen ist, ob hörbar oder nicht. Ich bin so ehrlich und gebe zu, daß ich diesen Höllensong wahrscheinlich auch das letzte Mal gehört habe, der ist mir echt eine Spur zu nervig. Nichts wird mich jedoch in Zukunft davon abhalten können, öfters (ab dem zweiten Titel) in diese CD einzusteigen, denn das ist höhere Kunst des Krachmachens. Komplex aber straight und rhythmisch sind die Produkte, die Einzelkämpfer Pedro aus seinen Maschinen prügelt. Hauptsache, es klingt irgendwie nach Feedback und Distortion, was übrigens auch für den dezenten Einsatz seiner Stimme gilt. So wird man von einem Exzeß in den nächsten geschleudert, wobei es zwischendurch auch mal etwas ruhiger zugeht und man auf bekannte Mitmischer wie Mlada Fronta trifft. Abschließend verrät dann eine freundliche Dame „Now your laser lense is clean“, darauf hätte man jedoch auch selbst kommen können. Ich kenne heute keine Nachbarn und zünde die Bombe noch einmal, ist ja noch nicht Mitternacht.
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