Review
Artist: Grüßaugust
Titel: grüßAugust
- Artist: Grüßaugust
- Label/Vetrieb: n/a
Grüßaugust
„grüßAugust“
(renitEnte Records/OMN Label Services/Rough Trade)
Wenn zwei Gründungsmitglieder der legendären Inchtabokatables, eine japanische Noise-Gitarristin und ein Bassist, der sich Schlaf nennt, aber kein bisschen verpennt klingt, gemeinsam aus dem musikalischen Niemandsland grüßen, dann darf man Großes erwarten – selbst wenn die Aufnahmen live im vergleichsweise kleinen Proberaum entstanden sind. Bislang wurden Grüßaugust schlicht unterschätzt. Mit diesem Album, das man getrost als zweites Debüt bezeichnen kann, zeigt die Band, dass sie Kult-Potenzial besitzt. Für den ganz großen Mainstreamerfolg ist die sympathisch-wahnsinnige Kapelle zu querköpfig. Wer abseitige Musik zwischen melancholischer Schwere und befreiendem Lärm mag und die Begegnung zwischen New Yorker Klampfen-Krach und experimentellem Berliner Geigenspiel als Bereicherung empfindet, der wird hingegen vor „grüßAugust“ niederknien. Auch jene, die nicht nur den „Tomatenfisch“ der Inchies goutierten, sondern die Band für ihre anarchische Schrankenlosigkeit liebten, dürften mit diesem Album glücklich werden. Berührungspunkte sind durchaus vorhanden – dank der Reibeisenstimme von Robert Beckmann, aber auch wegen des dramaturgischen Aufbaus solcher Stücke wie „Prophecy“. Begrüßt Ihr es, wenn Bands eigenhändig und eigensinnig herumspielen? Habt Ihr keine Angst vor psychedelischen Grenzgängen? Dann gilt es, mit Grüßaugust zu sagen: „Listen“!
Christoph Kutzer
Veröffentlicht: 11/2013
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