God Module
„False Face“
(Metropolis Records/Alive)
Einst gefeierter Act der frühen Hellectro-Ära, sind God Module in den letzten Jahren schleichend in der Versenkung verschwunden. Von den hiesigen Bühnen, die sie ohnehin nur selten besuchten, ebenso wie aus den Playlisten der DJs. Auch der sechste Longplayer wird diesen Trend kaum umkehren. Zwar hat es Bandchef Jasyn Bangert nach wie vor drauf, schmissige Sequenzen zu programmieren, die Varianz fällt auf Albumlänge jedoch insgesamt zu dürftig aus. Einzig das rhythmische und dazu sattsam eingängige „Nothing But Mine“ hat (mal wieder) das Zeug zum Club-Hit. Die fetten Bässe von einst sind dagegen endgültig perdu, weil mittlerweile anders arrangiert. Zwar sind Tracks wie „Sky Shut Down“ und der Opener „A Good Night To Die“ hübsch melodisch und auch dank einiger elektronischer Spielereien nett anzuhören, aus dem diffusen Gesamtkontext stechen sie aber kaum heraus. Das vermag schon eher das von Keyboarder Clint Carney (System Syn, Imperative Reaction) eingesungene „Through The Noise“, welches allerdings in eine so komplett andere Richtung geht, dass es fast wie ein Fremdkörper wirkt. Und damit ein bisschen so wie „False Face“ insgesamt.
Marc Urban
Veröffentlicht: 03/2014