Review
Artist: GLASSJAW
Titel: Worship And Tribute
- Artist: GLASSJAW
- Label/Vetrieb: Reprise, WEA
Der Versuch, Schmerz in seiner reinsten Form und seiner unausweichlichen Intensität musikalisch umzusetzen, scheitert meist an der Testosteron-geschwängerten Wut der beteiligten Musiker. Nicht so bei Glassjaws Zweitling „Worship And Tribute“. Konnte bereits das 2000-er Debüt „Everything You Ever Wanted To Know About Silence“ durch komplizierte Soundverschachtelungen faszinieren, die stets wie ein durch Unwetter aufgepeitschtes Weltmeer mit all den in sich brechenden Wellen der scheinbar undurchschaubaren Harmonien vorantrieben, so besticht das neue Werk durch Momente der Ruhe. Alle verworrenen, heiser geschrieenen, abwechselnd in Stein gemeißelten und dann wieder selbstzerstörerisch durch unzählige Eispickel zerhackten musikalischen Strukturen streben immer nur einem Ziel entgegen: dem Sich-Ausleben, um endlich Frieden zu finden. Von Ross Robinson wieder einmal großartig umgesetzt, gelingt es dem Producer dieses mal wesentlich besser als bei dem Vorgängeralbum, sich zurückzunehmen. Glassjaw bitten zum Sonntags-Kaffeekranz und Ross darf nur den Kaffee servieren. Die Tafel räumen die Mittzwanziger-Mannen um Sänger Daryl Palumbo selbst ab… Hardcore wie er sein sollte: Ehrlich, mit Verneigung an die soundtechnischen Errungenschaften der NuMetal-Kombos dieser Welt, dabei aber niemals mainstreamig genug, um Trittbrettfahrer zum Aufspringen zu bewegen. Geschlossene Gesellschaft erwünscht.
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