(Lifeforce Records/Soulfood)
„Soil” ist ein hochgradig schizophrenes Album, das mit einem besinnlichen Instrumental und Vogelgezwitscher eröffnet wird und ab da schon zwischen zwei bestimmenden Extremen pendelt: „One Step Nothing“ ist ein fast klassisch zu nennendes Doom Metal-Stück, dem mit „Extinction“ wieder ein ruhiger Song mit vielen cleanen Passagen folgt. So in etwa verläuft das ganze Album. Und als wäre das nicht unvorhersehbar genug, gibt es auch innerhalb der harten Songs Raum für Ruhe. Vielleicht ist „The Drowning And The Hush“, Track Nummer fünf, das perfekte Beispiel für die unterschiedlichen Pole der Musik von Glare Of The Sun: geflüsterte Worte, laute Growls, sanfte Gitarren und am Ende Double-Bass-Schlagzeug – alles innerhalb von guten fünf Minuten. Es ist diese Dynamik, die den Songs ein spezielles Leben einhaucht: für Fans von Opeth oder alten Anathema-Alben ist „Soil“ dementsprechend sicherlich eine wahre Quelle der Glückseligkeit. Wer es geradlinig mag und stattdessen lieber zu MetalCore-Riffs in den Circle Pit springt, für den ist dieses Album sicherlich eine Spur zu gemächlich und vertrackt.
Masi Kriegs
Veröffentlicht: 02/2017
No results found.