Review
Artist: Ghost Cauldron
Titel: Invent Modest Fires
- Artist: Ghost Cauldron
- Label/Vetrieb: !K7
Derbe Beats basteln ist heute längst kein Verbrechen mehr – schon mal rein gar nicht seit DJ Koze. Und erst recht nicht, wenn man auch DJ (hier: DJ KAOS) und eigentlich festes Mitglied bei den famosen Terranova ist. Düster = in, solch ein Gefühl hat man ab demnächst zumindest beim Anhören so einiger Alben elektronischer Klangarchitekten aus deutschen Landen. Hell oder TokTok sind schön retro, Mia sind irgendwie komplett hohl und Ghost Cauldron ist wieder eine Umlaufbahn weiter. Nicht selten kommen einem Machart und Spannungsbogen spätestens seit „Hitchhiking Nonstop…“ frappierend bekannt vor – doch alles auf einer äußerst düsteren Basis, drei, wenn nicht sogar vier Stockwerke tiefer. Test Department meets „Freitag der 13.“, in vornehm abgedunkelter Danceflooratmosphäre wird feinsinnig komponiert, abgeklärt gerappt, dann wieder auf der Halbakustischen gefährlich nahe am Lagerfeuer rumgespielt, gerockt sogar und im Platteninfo derweil simultan von „barocker Größe“ durch „Orchestersounds und Kadenzen“ gefachsimpelt. Ghost Cauldron is in da house – doch in welchem Haus, das verrät man erst mit zunehmender Spielzeit. Könnte eigentlich alles sein: Das Haus an der Friedhofsmauer, Bauhaus, das „House“, das Haus der dunklen Schatten bzw. der langen Messer – ja sogar das Haus Usher, das Haus am Eaton-Place, das „Big Brother“-Haus oder das Haus, in dem immer das „Maggi-Kochstudio“ aufgenommen wird bzw. die Küche. Denn gemischt und verrührt wird hier alles auf Tanzteufel kommÔÇÖ raus. Nicht umsonst nennt man seine Band übersetzt Hexenkessel der Geister. Eishousiges Gänsehaut-Feeling aus der Konserve und vieles mehr. Das Kopfkino zum Film yet to be shown in your mind. Popkorn gibtÔÇÖs nicht, dafür aber „Death Before Disco“, „Midnight Vapor“ und den gut gemeinten Tip „Look Back See Forward“. Advanced Musik 4 tolle People.
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