Irgendwo zwischen heutiger Minimalelektronik wie Rorschach Garden oder Le Syndicat Electronique, düsteren Collagen und wirklich undergroundigem harten Noise-Industrial-Stoff kommt dieses neue Projekt mit seinem schicken durchsichtigen Vinyl daher. Dominiert werden alle Tracks der deutschen Band vom synthetischen Instrumentarium und dem zumeist unterkühlten Gesang der Dame Pasquier. Dabei halten sich ganz ruhige Songs, bei denen die weibliche Stimme extrem sinnlich wirkt, und die aggressiveren Tracks in etwa die Waage. In einem Fall wird aus Gesang allerdings Geschrei (Nervig: „I Love You“). Auch wenn das pinkfarbene Cover stilistisch eher dem Technobereich zugeordnet werden kann: Das hier ist Underground und kein Fall für die nächste Mayday! Eine ähnlich kuriose Mixtur wagte vor Jahren schon einmal recht erfolgreich das eingängigere Nebenprojekt der extremen Industrialformation Haus Arafna, November Növelet, von denen man sich hier offensichtlich stark inspirieren ließ. Wer mit den erwähnten Genres und Künstlern etwas anfangen kann, der dürfte schon bald das überdimensionale Poster, das den ersten 500 Platten beiliegt, über dem Bett hängen haben.
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