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Artist: FUENFHAUS
Titel: Fuenfhaus
- Artist: FUENFHAUS
- Label/Vetrieb: EFA, Plattenmeister
Wien kickt die Scheiße – daß es heutzutage in der Alpenrepublik schwierig ist, vernünftiges Personal im HipHop-Bereich zu bekummaan, weiß man ja spätestens seit den Aphrodelics, denen vor ein paar Jahren nichts Besseres einfiel, als uninspirierte „Being Boiled“-Klauerei mit unmotiviertem Geshoute zu verbinden. Fuenfhaus sind da schon anders am Start (sagt man auch in ü»sterreich soü, seit 1997 im kompletten Bandformat auf den Jam-Bühnen unterwegs, und das hört man ihrem zweiten Album an. Aus Herrn Rossi machen sie ÔÇÜDie Posse sucht das Glück‘, zitieren pfiffig Sofaplanet und Thomas D, saufen Samstag nacht bis acht und reimen Mehrwert auf Nährwert, und das macht textlich und humoristisch nicht wenig Spaß. Leider verlegen Fuenfhaus die wahren Burner der Platte erst in die zweite Hälfte, wenn der eine oder andere ungeduldige Depp vielleicht schon abgeschaltet hat. „Nonstop“ ist jedenfalls der amtlichste Party-Kracher in der oft zu chilligen Umgebung dieses Albums, gefolgt vom derben Anti-Pädophilie-Track „Ene mene mu“, auf dem sich Fuenfhaus mitunter etwas zu weit aus dem Fenster lehnen – aber vielleicht liegt das auch nur wieder daran, daß sowas natürlich keiner hören will. „Fuenfhaus“ rockt dann am besten, wenn die Beats rollen, die Bässe poltern und die Homies mit geistreichem Schmäh schmooven, und das passiert hier zumindest öfter als bei den meisten ihrer deutschen Kollegen. Kein Oberbrenner, aber eine kurzweilige HipHop-Gesamtschule mit Zukunft.
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