Review
Artist: Fuck Art, Let's Dance!
Titel: Atlas
- Artist: Fuck Art, Let's Dance!
- Label/Vetrieb: n/a
Fuck Art, Let’s Dance!
„Atlas“
(Audiolith/Broken Silence)
Dass sie auch anders können im Hause Audiolith, sollte man trotz großmäuliger Platzhirsche wie Egotronic und Feine Sahne Fischfilet nicht vergessen. Die Hamburger Fuck Art, Let’s Dance! machen dank ihres Namens zunächst zwar einen ähnlich auf Krawall gebürsteten Eindruck, favorisieren aber die nachdenkliche Seite des synthetischen Wumms – und zielen damit direkt auf die Indie- und Campuscharts. Sicher zucken auch hier die Sequenzen und zischen die Beats, doch „Atlas“ wohnt eine ungreifbare Melancholie inne, die sich das Quartett mit Landsleuten wie Captain Capa oder I’m Not A Band teilt. Ziehen die vier das Tempo merklich an, wähnt man sich kurzzeitig auf dem zweiten, weniger knarzigen Digitalism-Album „I Love You Dude“. Die Single „We’re Manicals!“ macht mit heruntergestimmtem Gitarren-Plöng einer abgemilderten Variante von Post Punk seine Aufwartung. Und nicht nur dieses Stück trifft beispielhaft die Mitte zwischen hippem Jutebeutel und angedeuteter Wave-Düsternis, was diesem Album gut zu Gesicht steht. Genau wie das hypnotisch geloopte Riff von „Talisman“, das abschließend noch einmal beweist: Auch mit subtileren Mitteln lassen sich Tanzflächen bevölkern. Fuck Art, Let’s Dance! machen vor, wie’s geht.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 05/2014
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