Review
Artist: Froth
Titel: Outside (Briefly)
- Artist: Froth
- Label/Vetrieb: n/a
Froth „Outside (Briefly)“
(Wichita/PIAS/Rough Trade)
„Every day I love you less and less“, sangen Kaiser Chiefs vor zwölf Jahren – na schönen Dank, du mich auch. Was das mit Froth aus Los Angeles zu tun hat? Nun, auch das Quartett um Sänger und Gitarrist JooJoo Ashworth hatte seinerzeit offenbar Freude an dem fidelen Indie-Klopfer, weswegen der Opener „Contact“ wie eine desorientierte Version von diesem klingt: Die Elektronik flackert wie eine leicht defekte Neonröhre, und der Song verpuppt sich nach kurzer Anlaufzeit in eine himmlische Harmonie, wie sie schon The Jesus And Mary Chain des Öfteren hinter ihrem Sägezahn-Feedback versteckten. Womit wir schon beim ungefähren Referenzbereich wären, den die Kalifornier auf ihrem dritten Album bemühen: Ihre Version von verhuschtem Shoegaze ist einmal geräuschig und stimmlich vernebelt wie in „Romance Distraction“, ein anderes Mal regiert präzise Spitzfindigkeit wie beim pointierten Riffing von „Passing Thing“ oder dem krautig-motorischen Groove des treffend betitelten „New Machine“. Ashworths Stimme säuselt sich dabei stets somnambul durch sämtliche Instanzen des gerade opportunen Effektgeräts. Ein Album, das zu einem Blick aus dem Fenster einlädt: Sollte es draußen genauso reizvoll diesig aussehen, wie sich „Outside (Briefly)“ anhört, spricht nichts dagegen, auch mal etwas länger vor die Tür zu gehen.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 03/2017
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