Review
Artist: FRENCH KICKS
Titel: Young Lawyer
- Artist: FRENCH KICKS
- Label/Vetrieb: Poptones, Zomba
Wenn auf dem rührigen Poptones-Label, der neuen Hauptsache-Musik-Hoffnung der britischen Popszene, ein Album einer US-Band erscheint, ist erstmal Vorsicht geboten. Chef Alan McGee, der bei den dazugehörigen Labelnächten das sophisticatete Publikum gerne mal mit einer Stunde AC/ DC-Gossenhauern am Stück quält, verbreitet in seinen Infos nämlich möglichst hanebüchensten Unsinn über die Künstler, damit sich der Hörer auch ja mit der Musik und nicht mit vorgekauten Schubladisierungen beschäftigt. Bei den French Kicks jedoch scheint alles mit rechten Dingen zuzugehen, und „Young Lawyer“ zeigt, daß nicht nur englische Kauzköppe wie Beachbuggy dreckige Ascheimer-Rocker mit Mod-Affinität rausrotzen können. Egal, ob die Songs sich dabei nicht wesentlich voneinander unterscheiden – eine gute Idee in neun kompositorischen Varianten reicht aus, wenn die Power stimmt. Nackenbrecherische Gitarrenschläge, gepitchte Blech-Drums, umkippende Pianos und durchgedrehter Gesang scheppern 36 Minuten lang roh gezimmert aus der etwas unrund laufenden Brotmaschine, und ab und zu gucken sogar mal potentielle Ohrwurm-Hits wie „Living Room Is Empty“ raus. Leicht windschiefes, aber kurzweiliges Geknölze aus den Untiefen der brennenden Rocker-Seele.
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