Review
Artist: FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13
Titel: Viva Los Violence
- Artist: FRANKENSTEIN DRAG QUEENS FROM PLANET 13
- Label/Vetrieb: People Like You, SPV
Was die allmächtigen Misfits im Jahre 2001 vermissen lassen – TFDQFP13 haben alles und noch mehr: Das nötige musikalische Können, songschreiberische Fähigkeiten, die bisweilen weit über die des ehemaligen Chefs, Schlachtermeister Glenn D,. und auch die des heutigen Masterminds Jerry Only hinaus gehen, und vor allem über den dreckigen Witz und schwarzen Humor, den der Aufenthalt in derartig mysteriösen Soundgefilden, in denen sich die neu formierten Drag Queens auf ihrem Album „Viva Los Violence“ bewegen, natürlich zwingend mit sich bringen muß. Selbstverständlich erfinden die Gruselfans aus dem Mittleren Westen das Genre mit ihrem dritten Streich nicht neu, jedoch vollführen Frontmann Wednesday 13 und die Seinigen wieder einmal die vollendete Gratwandlung zwischen Klischee und Coolness, ohne jedoch wie eine billige Kopie der hinlänglich bekannten Namen in Sachen Gothpunk (AFI, Samhain, T.S.O.L., The Damned, Tiger Army…) zu wirken. Gewohnt routiniert zieht man alles durch den vergifteten Kakao, was auch nur annähernd bizarr, unheimlich, trashig oder einfach nur böse genug ist. Ob alte Horror-Klassiker, neuere B-Movies, Helloween-Kinderreime, einfach nur die nahezu unerträglichen Daily Talkshows und auch Rock-ü£bervater Ozzy Osbourne kommt mit dem Cover von „Bark At The Moon“ nicht ungeschoren davon: Die Queens vom anderen Planeten verwursten wie damals der panikerregende Blob alles zu einem einzigen großen, furchterregenden Brei aus mindestens tausend Bestandteilen, dem auch auf „Viva Los Violence“ selbstverständlich wieder der eine oder andere Klassiker zu entnehmen ist, wie Songs der Marke „The Devil Made Me Do It“, „We Have To Kill You Now“ oder „Eat Drugs First“ unter Beweis stellen. So bleiben die Frankenstein Drag Queens From Planet 13 auch im Jahr 2002 die erste Adresse, wenn es um ideen- und witzreichen Gothpunk ohne verstaubten Nachgeschmack geht.
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