Sieh an! Die Norweger Forlorn können also auch anders wenn sie wollen, denn im Vergleich zu dem schwülstigen, weichgespülten Vorgänger „A Chrystal Palace“ ist der Härtegrad doch um einiges nach oben gefahren worden. Folglich schneiden die Gitarren mehr den je, das Schlagzeug gebärdet sich sowohl unzähmbar als auch bockig und selbst die vorher zu opulent ausgestalteten Keyboards wurden auf ein erträgliches Maß zurückgeschraubt. Neuerdings verleiht man den von der nordischen Mythologie beeinflußten Stücken einen futuristischen Touch. Hiervon mag vielleicht auch die abweisende Distanziertheit dieses Black Metal Werkes kommen. Dem kreischenden Gesang werden immer wieder erhabene, feierliche Wikingerchöre gegenübergestellt und generell betrachtet gestalten sich sämtliche Songs straffer durcharrangiert, beißender, und zupackender aus. Was meiner Meinung nach noch ein wenig fehlt, ist Abwechslung im Songaufbau, denn die einzelnen Stücke ähneln sich dann doch zu sehr, was die nötige Konturenschärfe vermissen läßt. Dieses Manko läßt sich aber sicherlich noch beheben, denn ansonsten sind durchaus brauchbare Ideen und vor allem spielerisches Können erkennbar.

Veröffentlicht: 2000

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