Review
Artist: FOETUS
Titel: Flow
- Artist: FOETUS
- Label/Vetrieb: EFA, Nois-O-Lution
Kaputt, aber unkaputtbar – Foetus J. G. Thirlwell, der seine Platten auch schon mal gerne in den Pfeilern der Brooklyn Bridge aufnimmt, explodiert und deliriert mal wieder in seiner musikalischen Hexenküche mit gewohnt aufgeputschter Soundextase und dreckigster Leichenschänder-Phantasie. Man kann von Thirlwell und seinen Myriaden Projekten ja halten, was man will, doch das heillose Apokalypso-Chaos, das der Mann auf jeder seiner Platten veranstaltet, nötigt zumindest mir stets Respekt ab. Nicht auszudenken, wäre die damals schon hirnschalenknackende ’86er Wiseblood-LP unter heutigen Produktionsbedingungen entstanden – wie das in etwa hätte klingen können, verdeutlicht der Opener „Quick Fix“, ein rotierender Moloch aus Breakbeats, Electro-Metal und allem Krach dieser Welt. Und das ist nur der Einstieg in eine Tour de Force durch psychotische Gefühlszustände, wüste Verzweiflung und gerechten Zorn. Dabei ist Foetus nie bloßer akustischer Anarcho, sondern weiß genau, was er tut, wenn er auf „Cirrhosis Of The Heart“ schwärzesten Swamp-Blues praktiziert, psychedelische Lärmtiraden vom Stapel läßt oder bei „Muslim“ auch mal die von Steroid Maximus bekannten Mutationen aus der privaten Bigband-Trash-Sammlung hervorkramt. Tendenz furchtbar, aber einfach nicht zu überhören.
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