Review
Artist: FLOODLAND
Titel: Ocean Of The Lost
- Artist: FLOODLAND
- Label/Vetrieb: NSM
Als „Gothic-Metal-Band“ bezeichnet sich diese ü96 in Wien gegründete Vereinigung von musizierenden Traumreisenden. Das scheint angehörs des eher geringen Gehaltes an Eisen in den 15 dramaturgischen Kompositionen der Band, welche ihren Bandnamen von einem Sisters Of Mercy-Album adaptierte, doch etwas irreführend. Floodland bieten demnach eher Einflüsse der schwarzen Schwestern, welche mit betont rockigen Grundmustern aufwarten, als irgendeinen Metal. So viel gleich mal vorweg. Nach dem ü98er Requiem „The Now And Here Is Never“, dem Debütalbum der österreichischen Schwarzmaler, entführt uns nun der Nachfolger „Ocean Of The Lost“ ins gedankliche Universum der Band. Das Album beginnt leider sehr schwach mit dem Trachten, seine dunklen Schwingen über dem Konsumenten auszubreiten. Man will schon entnervt den Stecker aus der Dose ziehen, doch siehe: die anfänglich als potente Tranquilizer fungierenden Tonfolgen mutieren alsbald zu die Seele mit Eleganz penetrierenden kryptischen und naßkalten Gruftrock-Ohrenschmeichlern mit einer Vielzahl an besinnlichen Momenten der mentalen Verlorenheit. Sänger Christian Meyer scheint seine innersten Empfindungen geradezu verschwenderisch ins Auditorium zu schleudern, mit seiner beschwörenden und genußvoll leidenden tiefen Stimme ist er in gar der Lage, die sich durch die Musik Floodlands vor den geistigem Auge auftürmenden surrealistischen samtumhüllten Akustik-Gebilde meterhoch schweben zu lassen. So ist „Ocean Of The Lost“ denn auch eher etwas für sensitive Humanoiden, welche tiefen seelischen Schmerz als erfüllende Freude ansehen, als für Metalheads.
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