Review
Artist: FLOODLAND
Titel: Decay
- Artist: FLOODLAND
- Label/Vetrieb: SPV, WAB
Was für ein krasser Gegensatz: Während der Titel ihres neuen Albums den Verfall bedeutet, dokumentiert die Musik auf „Decay“ das exakte Gegenteil davon. „Decay“, diesem hochwirkungsvollen Stück von einem klanglichen Melancholieförderer, liegt deutlich hörbar eine im letzten Jahr vollzogene Reifung zugrunde. Diese Feststellung trägt durchaus löblichen Charakter und schließt hier auch die neuzeitliche Verwendung von allerlei vorsichtig eingebrachten elektronischen Gestaltungselementen und eines merklich dezent dosierten, aber doch sehr prägnant klingenden Saxophons in dem Song „Coincidence“ mit ein. Das gesamte Album reflektiert die hingebungsvoll gesteigerte musikalische Widmung einer vollkommen in sich geschlossenen Band an die eigene akustische Kreation. Denn Floodland erforschen auf ihrem schnell verzehrende Wirkung zeigenden Drittklangträger in mutiger Manier bisher von dieser Band unergründete extrememotionale Gefühlsebenen höchst tragischer und überaus verzweifelter Natur, in welche jede der zehn neuen Schwermutskompositionen als sanft eingelöste Eintrittsfreikarte dient. Ebenso einnehmende als auch traurigmelodische Dämmerungshits wie „Dorian“, „Rainchild“, „Pile Of Delusion“ oder das hypersensible „Rejected“ rutschen trotz aller erdrückenden Schwere mit ausgeprägter Sanftmut in die Ohren. „Decay“ bietet besinnliche und betont nachdenkliche, mitunter gar beklemmende Rockmusik, deren verarbeitetes Spektrum von kraftvollen und gitarrenorientierten Gemütsschleifern bis hin zu ergreifenden Sehnsuchtsballaden reicht.
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