Tod Ashley war früher Bassist und Sänger der vor einiger Zeit aufgelösten New Yorker Noise-Rocker Cop Shoot Cop und sang über verlogene Regierungen, geldgierige Vermieter und Leute, die sich vor die U-Bahn werfen und wegen denen man dann zu spät zur Arbeit kommt – und betonte immer gerne, daß Jim Foetus bei den Aufnahmen stets ÔÇÜspiritually there‘ gewesen sei. Quasi die im- statt explodierende Variante des New Yorker Krachmagnaten. Und genaugenommen hätte es auch gar nicht der Mühe bedurft, die alte Band aufzulösen und eine neue zu gründen, dazu klingt das dritte Firewater-Album einfach zu sehr nach altgereifter, weniger psychotischer Fortsetzung des Cop Shoot Cop-Sounds. Zwei Bassisten sind mittlerweile zwar nicht mehr mit von der Partie – damals ein nicht zu unterschätzender Skurrilitäts-Bonus – doch die Mischung aus vielsaitigen Nackenschlägen, rollenden Donner-Drums und Ashleys mißmutigem Knurrhahn-Gesang kommt so gut zusammen, daß es einem immer noch ein schiefes, schadenfrohes Grinsen aufs Gesicht zaubert. Die Bläser-Schocks sind so weit runtergefahren, daß keine Konkurrenzgefahr für Jim Foetus‘ Bigband-Freakouts besteht, auch wenn beim Titelstück oder in „Get Out Of My Head“, dem legitimen „$ 10 Bill“-Nachfolger, die gute alte Zeit kurz wieder zum Leben erweckt wird. „Psychopharmacology“ ersetzt den allzu fatalistischen Swamp-Blues größtenteils durch listig unter der Oberfläche brodelndes Nebenbei-Gerevoluzze, in dem allerlei Gestalten wie der „Car Crash Collaborator“ oder „The Man With The Blurry Face“ herumspuken. Und solange Ashley Sachen sagt wie ÔÇÜIt’s a bad bad world but that’s the only one we have‘, brauchen wir uns wohl keine ernstlichen Sorgen um ihn zu machen. Schlimmer geht immer, but we like it that way.
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