Auffallend ist in erster Linie die Produktion, die für heutige Verhältnisse mit Hall sehr sparsam umgeht und infolgedessen als trocken und dumpf empfunden werden kann, aber hochpolierte Frequenzbreitseiten würden sich auch nur bedingt für die Mischung aus gotischen Metal-Gitarren und mittelalterlichen Melodien eignen. Die Mittelalterdisziplin wird mit einer Reihe traditioneller Instrumente bestritten, die meist überlieferte Stücke interpretieren. Das Zusammenspiel mit den Gitarren gelingt nicht immer zum Wohle, das eine oder andere Solo bricht jäh aus. Der Gesang von Sabina (ÔÇÜdie TänzerinÔÇÖ) indes ist schön klar, wobei man insbesondere bei dem zu lang geratenen „Schondilg“ bei entsprechender, frühkindlicher Hitparadenprägung an Schlager des Schlages Katarina Valente erinnert wird. Immerhin, mit vorschnell dahingeschluderten Aufnahmen, also dem Versuch, am Mittelalter-Metal-Markt ohne musikalische Substanz zu partizipieren, hat man es hier nicht zu tun. Und wer interpretiert schon einen Text von Hesse, namentlich „Seltsam im Nebel“?
Veröffentlicht: