Review
Artist: Film
Titel: Eclipse
- Artist: Film
- Label/Vetrieb: n/a
Film
„Eclipse“
(Inner Ear Records/Rough Trade)
Was für Filme wohl bei Film aus Griechenland laufen? Irgendwas zwischen „Blade Runner“ und „Twin Peaks“ vielleicht? Mit einem kurzen Schlenker in die Gegenwart über „Drive“? Zumindest die DVD-Sammlung von Sänger und Keyboarder Dimitrios Borsis dürfte sich zwischen diesen Polen bewegen, denn Film zeigen auf „Eclipse“ eine kaum zu überhörende Affinität zu den Soundtracks der erwähnten Streifen: tief in den Achtzigern verwurzelte, neongleißende Elektronik-Arrangements auf der einen, Anklänge an jenseitigen, ins Melancholische lappenden Dream-Pop auf der anderen Seite. Das Trio spielt auf seinem vierten Album zu fidelen Synthie-Schwaden „Ping Pong With Angels“. Dazu klingt Borsis nicht nur beim schwermütigen Midtempo des Titelstücks wie ein trauriger kleiner Roboter mit kaputtem Sprachchip. Wenn seine Bandkollegen kleine Zugeständnisse an aktuelle Indie-Trends einstreuen, sind außerdem die letzten Alben von Maps oder M83 nicht allzu weit – ganz so bunt wie Letztere bei der Saxophon-Einlage von „Midnight City“ treiben es die Griechen jedoch nicht. Lieber schmuggeln sie einen funky Gitarrenlick in „L’Amour Imaginaire“ und lassen anschließend mit „Produkt“ den herzigsten Vocoder-Schleicher auf „Eclipse“ vom Stapel. Aber Obacht: Dass der folgende Song „Star Wars“ heißt, könnte auf einen weiteren ausgedehnten Filmabend hindeuten. Und falls danach noch ausgegangen wird, dann bitte irgendwohin, wo dieses Album läuft.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 10/2014
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