Review

Artist: Fiddlers Green

Titel: The Green Machine

Ha, endlich ein richtiges neues Studioalbum von den keck-fränkischen Gute-Laune-Kickstartern! Und, noch schöner: „The Green Machine“ kann mich rundum komplett begeistern, ganz klar die beste und reifste Leistung der zutiefst beseelten Irland-Liebhaber bislang. Das Warten darauf hat sich also mehr als vollauf gelohnt. Einehmend schwungvoll, belebend rasant und mit wahrlich gigantisch ansteckendem Frohmut kippt der unweigerlich mitreißende Opener „Shanghaied In Portsmouth“ entschlossen das grasgrüne Song-Füllhorn steil aus, um sofort die mächtige Direktive der fantastisch qualitätsbetonten Platte klarzumachen – es geht diesmal noch viel kompakter als gewohnt ab, das gesamte Material bahnt sich ebenso flüssig wie schlüssig den Weg ins Ziel. Auffallend ist die oberherrlich organische und damit vollständig natürlich und homogen erklingende Produktion vom vielfach erfahrenen Jörg Umbreit, welcher erneut all sein Können individuell zentriert eintransformierte, selbst eher poppigere Passagen wurden meisterlich eingenagelt. Drei ganze Jahre ließen sich die Beteiligten Zeit für „The Green Machine“, optimierten die enorm abwechslungsreichen und trotz aller Kontraste ungemein fit verzahnten Lieder immer weiter bis hin zur jetzigen Brillanz. Alles, wirklich alles ist dabei, für was die Erlanger von den Fans so innig geschätzt und verehrt werden, und eben noch mehr. Auch in den balladesken Parts bleibt einfach kein Auge trocken – genuiner, harmonischer und berührender als mit „A Fleecy Cloud“ kann man derlei einfach nicht hinkriegen. Maximaler Hochgenuss, auch gesanglich! Die berauschende Vielzahl und Fülle all der originellen Details im Songwriting und in der Performance lässt meine Ohrmuscheln so glücklich flattern, dass es mir glatt wie ein Umherschweben vorkommt. Tief überlegt kombinierter Facettenreichtum wird ohnehin ganz groß geschrieben diesmal – so erschallen obligatorisch-ekstatische Fiddler’s-Speed-Ausbrüche neben (an)treibend-schmissigen Midtempo-Rockern in aller Souveränität, zwischendurch bringen sich von Country und Western beeinflusste Überraschungen ein, feiern unverdrossen fidel mit zackigem Ska-Kolorit ab, so, als wäre es das Selbstverständlichste überhaupt. Kein Lied lauwarm also, keine Minute halbgar, nicht mal eine einzige Sekunde spannungslos – ein immens kräftigendes und wirklich köstlich wonniges Allroundwerk, das immer und immer wieder pures Hörglück mit sich bringen kann.

Markus Eck

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