Review
Artist: Extramensch
Titel: II
- Artist: Extramensch
- Label/Vetrieb: n/a
Extramensch „II“
(Danse Macabre/Alive)
Fünf Jahre nach dem anonym veröffentlichten Debüt lässt der Extramensch auf dem Zweitwerk „II“ die Hüllen fallen. Dabei erlaubt die vom Papier her gewagte Zusammensetzung durchaus Rückschlüsse auf den nicht minder riskant angegangenen Output. Nur so viel vorweg: Vorschnelle Urteile sollten klugerweise entfallen, noch bevor sie gefällt werden. Wenn nominell Megavier (Produzent und Basser Andi Wilda), H-Blockx (Drummer Martin ‚Dog‘ Kessler), Requiem (Roland Jacob, Gitarre) und Pale Moon-Vokalist Dave Scrag aufeinandertreffen, um gemeinsam noch seltenst befahrene Seitenarme des Dark Rock zu erkunden, vermögen die Song gewordenen Reise-Souvenirs nicht unbedingt den mit Standardware konditionierten Nerv zu treffen. Doch wehe dem, der angesichts der gewöhnungsbedürftigen Konstellation verfrüht die Segel streicht. Versäumt er es doch, sich ein Album unter die Ganglien zu nageln, das spätestens beim dritten oder vierten Nachgang seine exorbitanten Qualitäten offenbart. Die ins Feld geführten Vergleiche mit Paradise Lost (wohl am ehesten zu „Host“-Zeiten), Tiamat (nach Art von „Wildhoney“) und Pink Turns Blue (à l’„Aerdt“) durchaus rechtfertigend, gelingen Tracks mit rechtschaffener Schwere, produktionstechnischer Finesse und impulsivem Zugriff. Mit dem zehnminütigen, an beste Noise-Traditionen anknüpfenden „Whorehouse“ als ultimativem Alptraumfänger.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 03/2017
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