Review
Artist: EVERYTHING BUT THE GIRL
Titel: Like The Deserts Miss The Rain
- Artist: EVERYTHING BUT THE GIRL
- Label/Vetrieb: Virgin
Zwei Worte genügen, um die von Ben Watts und Tracey Thorn seit ihrem gemeinsamen Debüt unter dem Namen Everything But The Girl verbreitete Stimmung treffend zu charakterisieren: Niemals glücklich. So bleibt der alleine zu verbringende verregnete Sommertag nach wie vor das beste Bild, um die melancholische Schönheit ihrer Songs und Alben zu beschreiben, auch wenn die musikalische Entsprechung dieser Visualisierung im stetigen Wandel der Zeit ständig ihr Gesicht verändert hat. Einen ü£berblick über ihr vielseitiges Schaffen, das Epigonen wie Portishead, Massive Attack oder die Sneaker Pimps entscheidend beeinflußt hat, verschaffen Watts und Thorne sich und uns nun mit „Like The Deserts Miss The Rain“, treffend betitelt nach einer Zeile aus ihrem wohl größten Hit „Missing“. Dieser fehlt hier ebensowenig wie Tracey Thorns Gastspiel bei Massive Attacks „Protection“, dürfen beide jedoch in erster Linie als Aufhänger für das sie umrahmende Material aus früheren und späteren Phasen, dem leider kein ähnlicher Ruhm zuteil wurde. So haben EBTG bereits in den frühen Neunzigern vom relaxten Lounge’n’Bar-Jazz ihrer ersten Veröffentlichung den Bogen zu anspruchsvollen Elektronica geschlagen, bis sie schließlich bei Drum’n’Bass landeten. Bei aller Stilvielfalt lassen sie eins nie vermissen: Tiefe. „Like The Deserts Miss The Rain“ ist zwar nicht das erste Best Of-Album der Briten, mit Sicherheit aber das erste, das den Anspruch einer Werkschau erfüllt und nicht nur wegen der hier aufgeführten Remixe (von Chicane, Photek, Lazy Dog und Todd Terry) zur Sammlungsvervollständigung einlädt, sondern auch für Neueinsteiger ideal ist.
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