Gleich mehrere Faktoren machten es mir anfangs nicht gerade leicht, dieses Album vorurteilsfrei in einem objektiven Licht zu hören. Einerseits habe ich mich seit einigen Jahren wiederholt über eine gute Freundin lustig gemacht, die die eine oder andere Scheibe von House Of Pain im CD-Regal schlummern hatte. Grund genug für zumindest mitleidiges Lächeln. Denn nüchtern betrachtet, kam von HOP mit den letzten Alben nichts wirklich Gescheites. Um so erstaunter darf man über die Wandlung von House Of Pain Frontmann Erik Schrody alias Everlast sein. Mit seinem ersten Solo-Werk wandelt das schwärzeste Weißbrot der Welt mit traumwandlerischer Sicherheit auf guten alten Pfaden, die sich mal mit HipHop, mal mit Funk & Soul, bisweilen auch mit Popmusik kreuzen, ohne sich nach bekannter HOP-Manier im belanglosen Nirgendwo zu verlieren. Hier und da wird auch schon mal gesamplet und gescratcht und nicht selten die 12-Seitige oder die Stromgitarre hervorgekramt. Und das alles auch noch so unverschämt entspannt, als hätte Mister Everlast die coolen Vibes mit der Muttermilch aufgesogen. Ein Neuanfang sollte es für Schrody sei, was auch vollkommen geglückt ist. „Whitey Ford Sings The Blues“ ist phatt, rockt, hat Herzblut und ist ewig. Glück auf, Everlast und für alle anderen: Check this out brother, peace!
Veröffentlicht: 1999
1999 findest du Hier finest Sonic-Secucer Ausgaben aus dem Jahr 1999