Review
Artist: ESTAMPIE
Titel: Fin Amor
- Artist: ESTAMPIE
- Label/Vetrieb: Warner
Sigrid Hausen, die sich auf diesem Album Syrah nennt, und Michael Popp haben mit einem diesmal insgesamt fünfzehnköpfigen Orchester Lieder zum Thema weltlicher und religiöser „Liebe“ neu eingespielt. Die dreizehn Titel, die abgesehen von jeweils einem aus dem 6., 9. und 14. alle aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammen, basieren auf Texten der Trouvü®res- und Troubadourdichtung, wobei Marcabru und Guillaume de Machaut die bekanntesten Autoren sein müßten. Michael Popps überzeugende Arrangements und die transparente Produktion von „Fin Amor“ durch David Young (u.a. Veljanovs „Sweet Life“) heben zusammen mit der insgesamt hochkarätigen Orchesterbesetzung das neuste Estampie-Album wieder einmal in eine besondere Position. Interpretationen sogenannter „Alter Musik“ haben wegen des fehlenden direkten Vergleichs sowieso einen gewissen Freiraum, den hier besonders der Percussionist Sascha Gotowtschikow und der Posaunist Cas Gevers für interessante Momente nutzen – lebendigstes Mittelalter.
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