Review
Artist: Esben And The Witch
Titel: A New Nature
- Artist: Esben And The Witch
- Label/Vetrieb: n/a
Esben And The Witch
„A New Nature“
(Nostromo/Rough Trade)
„This is for madmen only“, hieß es im Booklet des Esben And The Witch-Debüts einst unter den Lyrics eines besonders, nun ja, fordernden Songs. Man hätte diesen Satz aber auch ohne weiteres auf das ganze Album beziehen können, denn „Violet Cries“ war ein strapaziöses, aber faszinierendes Konglomerat aus Shoegaze, Psychedelia und düsteren Visionen. Der Nachfolger „Wash The Sins Not Only The Face“ gab sich zugänglicher, doch „A New Nature“ macht nun ein neues Fass auf und marschiert entschlossen in Richtung Post Rock und Noise, stets hintertrieben von Rachel Davies’ hypnotisch klagender Stimme. Der zehnminütige Opener „Press Heavenwards!“ tarnt sich zunächst als feine Akustikminiatur, kommt aber immer mehr in Fahrt und landet schließlich in rohen Savages-Gefilden. Das große Inferno bleibt jedoch (noch) aus – erst „The Jungle“ treibt es richtig bunt oder vielmehr pechschwarz, lässt zerrende Riffs auf einen tückischen Trompeten-Break prallen und nimmt sich eine ganze Viertelstunde Zeit. Kürzer fasst sich das Swans-nahe Lärmstakkato „These Dreadful Hammers“, bevor „Blood Teachings“ mit unheimlichem Steigerungspotenzial und finalem Getöse noch einmal die Essenz von „A New Nature“ zusammenfasst. Währenddessen grinst sich Steve Albini eins hinter dem Mischpult: Er war mitverantwortlich für das bisher kompromissloseste, verstörendste und beste Album von Esben And The Witch. Naturereignis des Monats. Mindestens.
Thomas Pilgrim
Veröffentlicht: 09/2014
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