Review
Artist: Erdling
Titel: Supernova
- Artist: Erdling
- Label/Vetrieb: n/a
Erdling „Supernova“
(Out Of Line/Rough Trade)
Schon der letztjährige Erstschlag „Aus den Tiefen“ katapultierte die Band um die Ex-Stahlmann-Kollegen Neill Devin und Niklas Kahl aus dem Stand in die deutschsprachige Dark Rock-Bundesliga. Mit dem überpünktlich abgelieferten Zweitwerk spielen Erdling nun um die diesjährige Meisterschaft. In sämtlichen Belangen dem Vorgänger überlegen (und der erwies sich ja schon als außerordentlich wohlgeraten), kristallin geschliffen und imperativ sämtliche Gaspedale in den Unterbodenschutz verzagter Selbstbeschränkung rammend, erstrahlt „Supernova“ mit zwölf wahr gewordenen Träumen aus treibender Härte, technischer Eloquenz und einer unbeirrt ins Schwarze treffenden Energieökonomie. Vergeblich wartet die Konkurrenz darauf, dass den vier gereiften Recken nach dem sensationell plättenden Auftakt – mit dem höchste Ansprüche erhebenden „Absolutus Rex“, dem beinharten „Es gibt dich nicht“ und dem Mega-Smash „Mein Element“ – die Puste ausgeht. Nichts da, Erdling kredenzen auch auf den folgenden Tracks ausnahmslos Gänsehautattacken auf durchtrainierter Muskulatur: bestens durchblutet und das Herz am belastbarsten Fleck. Mit „Als ich Gott erschuf“ endet ein Album der interdisziplinären (Dark Rock, NDH, Metal) Sonderklasse. Doch die Reise der neuen Genregötter dürfte damit noch längst nicht abgeschlossen sein. So sich Erdling ihre imponierende Unverbrauchtheit erhalten können, haben wir es hier mit dem kommenden Serienmeister zu tun.
Stephan Wolf
Veröffentlicht: 04/2017
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