Synthie-Pop wie er synthie-poppiger nicht sein könnte! Böse Zungen würden ÔÇÜreaktionär‘ dazu sagen, denn Songstrukturen, Sounds und der Gesang der beiden Equatronicer Dorothea Brandt und Oliver Thom sind scheinbar im Jahr 1983 entstanden – herrlich! Erinnerungen an die Anfangstage von Depeche Mode und Yazoo werden geweckt, kaum faßbare Ahnungen von Dutzenden von bereits mehr als zur Hälfte vergessenen Aufnahmen dringen ans Oberbewußtsein, die alle einen Sticker mit der Aufschrift ÔÇÜGarantiert ohne Gitarren‘ verpaßt bekommen hätten können, wenn es einen solchen denn gegeben hätte. Strophe, Bridge, Refrain – ein abermals ins Gedächtnis gebranntes Schema, dem Equatronic hier ebenso folgen wie es Interpreten in den Industrienationen dieser Welt bereits seit 40 Jahren tun. Daß die CD aber nicht seit 20 Jahren in einer Kiste schlummerte, zeigt die PC-Oberfläche mit Discographie und einem Video. Die überaus stimmungsvoll eingesetzte Violine in „Starlight“ und „Summer Song“ setzt Akzente. Eine ideale Stelle, um andere Interpreten dazu aufzurufen, doch endlich wieder Streicherbegleitung zu etablieren, wie man sie in vielen Charts der Jahre um 1960 häufig findet, aber dieser Aufruf wäre wohl ebenso unzeitgemäß wie „Plas:tique“ im Lichte von Techno und Future Pop erscheint. Untrendy (per se ein Lob!)!
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