Ziemlich unkonventionellen Black Metal gibt es von Enid zu hören, denn zum einen werden verspielte, ambitionierte Klangkonstrukte erschaffen, zum anderen wartet die Band mit einem ausgefeilten lyrischen Konzept auf. Hierbei läßt ein im Sterben liegender alter Mann sein Leben Revue passieren. Analog zum permanenten Auf und Ab des Daseins gestaltet sich die Musik ziemlich abwechslungsreich aus. Grimmige Gefühle gehen in Aggression über, Melancholie wandelt sich in ein beschauliches Idyll, Fröhlichkeit wird zu Depression usw. Melodische Klirrgitarren begleiten den krächzenden Gesang, der aber nicht selten pathetische Wallungen annehmen kann und somit eine feierliche Stimmung heraufbeschwört. Aber auch das abwechslungsreiche Keyboard darf hierbei nicht fehlen und weiß interessante Akzente zu setzen. Im Prinzip ist diese CD relativ gut geraten, nur schrammt man des öfteren haarscharf am Kitsch vorbei, denn teilweise wird dann für meinen Geschmack doch ein wenig zu dick aufgetragen. Dies ist aber reine Geschmackssache und läßt sich bei einer noch ziemlich jungen Band verzeihen, denn mit wachsendem Alter kommt auch mehr Stil- und Formgefühl.
Veröffentlicht: 2000
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