Review
Artist: EMPEROR
Titel: Prometheus - The Discipline Of Fire And Demise
- Artist: EMPEROR
- Label/Vetrieb: Bellaphon, Candlelight
Mit „Prometheus“ tritt eine der bedeutendsten Black Metal-Bands aller Zeiten von der Bildfläche ab. Noch einmal zeigen uns die Herren Samoth, Trym und Ihsan gnadenlos auf, welchen Verlust die Szene zu ertragen hat. Emperor standen nie für geradlinigen Black Metal, doch mit ihrem Abschiedsalbum sprengen sie sämtliche stilistische Grenzen und liefern ein atemberaubendes, an Progressivität kaum zu übertreffendes Album ab. Songs wie „Depraved“ oder das aberwitzige „The Tongue Of Fire“ sind wohl erst nach dem 20. Durchlauf in ihrer Ganzheit zu verstehen, so sehr verliert sich das Trio in progressiven, avantgardistischen und Jazz-artigen Strukturen. Auch Einflüsse von Ihsans orchestralem Projekt Peccatum kommen hin und wieder zur Geltung und katapultieren „Prometheus“ in nie da gewesene Dimensionen. Zu einem absoluten Highlight mutiert nach kurzer Eingewöhnungsphase der Song „In The Wordless Chamber“, eine bombastische Hymne extraterrestrischen Ursprungs, die ein gewaltiges Erdbeben im Schädelinneren auslöst. Für den gemeinen Black Metaller wird dieses Album absolut uninteressant sein, Freunde außergewöhnlicher Musikkunst aber finden in „Prometheus“ ein neues Referenzwerk. Galt „In The Nightside Eclipse“ szeneintern als das bislang beste Emperor-Album, so schließt sich dieser Kreis mit „Prometheus“ nahtlos.
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