NanüüGeschmackvoll monochromes Cover, schlichtes Artwork, herbstliches Ambiente – und das, obwohl wir uns bei Free Form befinden, dem Label, auf dem Leute wie Feuerhake, Klangstrahler Projekt, Darshan und viele andere für gewöhnlich visuell wie akustisch pilzfarbene Psychedelic Trance-Bretter bohren. Haldolium-Chef Mario Reinsch hat Ambient, Downbeat und Dub für sich entdeckt und zusammen mit Sängerin Minouche Petrusch unter dem Namen Emou konsequent und stilvoll umgesetzt. „Still … Pretty Good Year“ ist das verlangsamte, menschliche Antlitz dessen, was arschdunkle und brettharte Minimal-Trance-Acts wie Boris Blenns Jupiter 8000 oder eben Haldolium produzieren. Auch bei Emou ist der Sound reduziert, aufs Wesentliche zusammengestrichen und daher stellenweise ziemlich spröde. Eingestreute, über die Regler gezogene Effekt-Loops aus Stimmen und spärlich dosierten Samples sowie eindringlicher Sprechgesang summieren sich jedoch zu einem eigentümlich fesselnden Spannungsfeld aus Traurigkeit und Hypnotik. Die Kunst des Weglassens beherrscht Reinsch jedenfalls meisterhaft, sei es nun im resignierten „But It’s Better“, bei der U 2-Coverversion „Love Is Blindness“ oder in „The Summer Is Old“, dem eingängigsten Stück, will man hier mal kurz in deplazierten Kategorien wie Single oder Hit denken. Kein Sofortläufer, aber eine stahlgraue Hirnkirmes mit Trance-Qualitäten.
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