Kollege Marshall Mathers Vol. 3 – diesmal tolldreist mit „The Eminem Show“ betitelt. Leisten kann es sich der reimende Misch-Meister Marshall allemal: Gute 16 Millionen Einheiten gingen von seinem letzen Album über die Ladentische, die internationale Radio- und TV-Landschaft ist seit Veröffentlichung der neuen Single „Without Me“ fast undenkbar geworden, das Releasedatum des Fulltimealbums wurde aufgrund von hysterischen Massendownloads aus dem Web um eine ganze Woche (inklusive Nicht-Arbeitstage!) vorverlegt und selbst diverse Handy-Klingeltöne und -Logos kann man sich schon jetzt unter zwielichtigen Nummern kostenintensiv schicken lassen – Aufregung und rote Bäckchen allerorten, ‚cause Shady’s in da house… Aber: „Let’s get down to business…“ (aus „Business“). Immer noch befindet sich der gute Marshall aka Slim Shady im absoluten Ausnahmezustand. Mit sich, mit seiner näheren Umgebung, eigentlich mit seiner gesamten Umwelt. Songs wie „White America“, „Cleaning Out My Closet“, „Say Goodbye Hollywood“, „When The Music Stops“ oder „My Dad’s Gone Crazy“ sind einerseits pure, autobiografische Erzählungen in gewöhnungsbedürftigem Versmaß, andererseits zeigt man sich nach den Super-Superhits des letzten Albums (allen voran selbstverständlich „Stan“) musikalisch durchaus punktuell gereift – des Dr.’s Hilfe sei Dank. Statt apartem Popappeal dominieren neuerdings eine gewisse Tanzflächentauglichkeit und Smoothness des Reim-Rüpels Rap-Songs, gar kantige Oldschool-Rhythmen bügelte man zugunsten eines ungehemmten Bewegungsablaufs auf dem Dancefloor gerade. Mithin eine Herangehensweise, die dem Detroiter Baggypants-Phänomen insgesamt recht gut zu Gesicht steht, auch wenn man sich einiger (taschengeld-bedingter) charts-wirksamer und leichter verdaulicher Stücke wie „Sing For A Moment“ oder „Hailie’s Song“ im Endeffekt nicht erwehren kann. Teenager dieser Welt: Tragt weite Hosen, laßt Euch tätowieren und lauscht andächtig der „Eminem Show“. Augenzwinkernd:
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