Review
Artist: ELEKTROSTAR
Titel: Good Times
- Artist: ELEKTROSTAR
- Label/Vetrieb: WEA
Elektrostar versuchen schon seit 1997, ein ebensolcher zu werden, aber der Erfolg blieb den Frankfurtern bislang trotz dicken Major-Deals und bis auf MTV Russia vorgedrungener Videos versagt. Genau daher kennt Natascha Grin die Band übrigens auch, worauf sie sich kurzerhand entschloß, ihre neue Sängerin zu werden. Alles im grünen Bereich also, und „Good Times“ beginnt auch gleich mit einem Hit: „Tides Of Memories“ hat genau die fetten Zweifinger-Harmonien, den treibenden Beat und den tollen Gesang, den gutsortierte Hitparaden dieses Jahr noch brauchen. Doch je länger das Album läuft, desto dumpfer wird das Gefühl, daß hier irgendwas faul ist. Spätestens beim Titelstück, das großkariert die „Stahlnetz“-Titelmelodie verwurstet, und beim darauffolgenden „Together Alone“, einer schwer an der Vorlage klebenden Quasi-Kopie von Massive Attacks „Teardrop“, wird klar: „Good Times“ ist bei aller handwerklichen Qualität und blitzsauberen Produktion ein kalkuliertes, steriles Kunstprodukt. Die schnellen Plastik-Singalong-Stücke gemahnen mit ihrer unpassenden Gitarrenheizung nicht nur wegen des roten Sterns auf dem Cover an die einst gehypten Republica (die ja auch nur circa vier Wochen rockten), und gegen die siruptriefenden, an den Zähnen ziehenden Schmalzballaden hilft nicht mal Sensodyne. Professionell, aalglatt und klinisch tot. Dr. Online kann da bleiben.
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