Aus Ungarn haben es bisher lediglich die Black Metal Poeten Sear Bliss geschafft, international konkurrenzfähige (und akzeptierte) Scheiben abzuliefern. Jetzt treten ihre Landsleute Ektomorf mit ihrem vierten Album an, um diesem Land zu größerer Geltung auf der metallischen Weltkarte zu verhelfen. Und konnte sich schon „Kali Yag“ (übers. „Schwarzes Feuer“), das 2000er Vorgängeralbum des wütend agierenden Quartetts über wohlwollende Rezensionen nicht gerade beklagen, wird auch „I Scream Up To The Sky“ überwiegend mit Lob bedacht werden. Zu durchschlagend sind die musikalisch-brachialen Argumente von Ektomorf, den Mitte der 90er gegründeten Brutalo Death Thrashern mit der anklagenden Attitüde. Ihr nur noch gewaltvoller und bissig-aggressiver Open Minded Sound entspricht genau dem Nerv der Zeit: Er enthält Death, Thrash, Power und auch Nu Metal Elemente – denen Ektomorf mittels vieler elektronischer Loops unbändigen Abwechslungsreichtum injizieren. Die ohne Unterbrechung schier überschäumende Spiellaune und Entschlossenheit dieser ungarischen Unholde ist jeder Zeit nachzuvollziehen, was der ungestümen Scheibe einige Hörfreude abtrotzen kann. Mit Bedacht eingebrachte Folkloreparts aus der Heimat tun da ein übriges. Und mit dem überraschenden Beatles Cover „A Hard Day’s Night“ ist ihnen ein echter Gassenhauer gelungen, der sich bei zukünftigen Konzertattacken ganz bestimmt als Aufheizer und Abräumer gleichermaßen erweisen wird.
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