Ich ignoriere jetzt mal ganz tapfer den elektrotechnischen Wink mit dem Zaunpfahl im Titel und frage mich, wer die beiden ostdeutschen EBMster da wohl in den „Faradayschen Käfig“ gesteckt hat. Und ob derjenige sie wohl auch wieder rausläßtüDoch alle, die die Nase voll haben von oller Body Music, dürfen zunächst einmal auf halber eiserner Lunge ausatmen: Neu sind auf diesem Tonträger lediglich die ersten beiden Stücke, auf den restlichen sechs versuchen verschiedenste Künstler wie Lavelle313, Inertia oder Codex, den schwer rückwärtsgerichteten, gesichtslosen Body-Tracks alternatives Leben einzuhauchen. Sicher: Irgendwie lustig ist es schon, wenn „Crawlers“ mit Buntmetall und Gitarren ausgestattet wird oder Codex „Brich‘ es“ ungelenk ins Breakbeat-Universum zu beamen versuchen – all diese Versuche können aber auch nicht verhehlen, wie planlos und unspannend die Vorlagen eigentlich durch die Gegend pumpeln, und wenn nicht einmal Reza Udhin von Inertia in der Lage ist, aus „Electrocution“ ein Brett zu machen, kann es schon nicht zum besten stehen mit der E-Technik im Osten. Ohne Wiederhörwert.
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