Lange Zeit führte diese überaus interessante Ethno-Rock-Band ein schmerzliches Schattendasein in der Welt der mystischen Klänge und agierte überwiegend im Gothic-Sektor. Nach dem Erscheinen des dritten Albums „Mirror Moon“ sollten The Dreamside sich aber nun endlich stolz und weit hinaus über die bisher geworfenen Schatten erheben können. Dieses akustische Spektakel der Sinne enthält ganz einfach zu gute und zeitlose Musik, als daß es übergangen werden darf. Die halbitalienische Initiatorin und Sängerin Kemi Vita bringt das nötige Temperament und die erforderliche Sinnlichkeit mit, um in den zehn enthaltenen Stücken regelrecht ihren irdischen Körper zu verlassen und ihre Seele in astrale Dimensionen aufsteigen zu lassen. Mittels der Magie ihrer enorm charismatischen und facettenreichen betörenden Stimme versteht sie es spielend, die Zuhörer mit auf Zeitreisen zu nehmen, welche in bisher unerschlossene Winkel des Universums zu führen scheinen. Die stellenweise einnehmend verträumten Songs auf „Mirror Moon“ besitzen leuchtendes und farbenprächtiges exotisches Kolorit, sie strotzen ausnahmslos vor tiefer esoterischer Spiritualität und sensibelster Erotik. Vita erweist sich erneut als kreative Visionärin, die genau weiß, was sie macht und wie es zu klingen hat. Assistiert wird sie von Basser und Produzent Roman Schönsee, den man von der Gothic-Metal-Formation The Bloodline kennt. Er half auch beim Songwriting aus und produzierte „Mirror Moon“, was den nötigen, aber dezenten Schuß an Gitarren-Rock in die melodischen Kompositionen einbrachte. Nach dem Genuß dieses zauberhaften Klangerlebnisses findet man nur schwerlich und auch widerwillig in die Realität zurück. Und so muß es bei solcher Musik auch sein.

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