Jaz Coleman, der legendäre Kopf von Killing Joke, hat erneut ein interessantes Projekt umgesetzt, mit dem er seiner Vorliebe für große Orchester frönen kann: Neun Hits von The Doors wurden von ihm klassisch arrangiert und mit den Prager Symphonikern und dem Violinisten Nigel Kennedy für diese Veröffentlichung aufgenommen. Aber schon die Dead Kennedys haben Strubbel-Frisuren und Hosenträger auf der Bühne getragen, deshalb werde ich Nigel Kennedy nicht als enfant terrible, auch nicht als das der Klassik, bezeichnen. Was man ihm jedoch nicht absprechen kann, ist sein interpretatorisches Können, auch wenn es sich hier wie bei den Doors selbst verhält: Genau wie Morrison nicht ohne seine Band auskam, bekommt dieses Concerto erst durch die Arrangements Colemans und das Orchester seine Faszination. Coleman arbeitet zwar mit den Motiven der Doors, läßt sich aber in der Ausformung viel Raum für eigene Interpretationen, die auch eine Alternative für Hörer darstellen, die mit den Doors selbst nichts anfangen können. Gerade für den oft banalen Klassik-Rock-Crossoverbereich stellt diese CD eine sehr empfehlenswerte Ausnahme dar.

Veröffentlicht: 2000

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