Lang lebe der Synthie-Pop! Oder besser gesagt: Sind diese ollen Kamellen nicht irgendwann totüDenn beim Longplay-Debüt von Distain! handelt es sich um richtig altmodische Synthetik-Sauce, die vielleicht vor zehn Jahren noch halbwegs aktuell war. Kaum, daß ich mir die „Zementgarten“-Scheibe reingezogen hab‘, rannte ich zu meiner Vinyl-Abteilung und: JA! Da standen sie noch: Bands wie die „Twins“ oder „Boytronic“ – oder auch die alten „Camouflage“-Songs… Erinnerungen an alte Zeiten…! Doch ist solch eine Musik heute noch wirklich aktuellüGut – „Cement Garden“ ist durchaus sauber produziert, das Gros der Stücke hat leichten Ohrwurm-Charakter. Aber: Alles irgendwie schon einmal dagewesen. Und selbst für einen der ach so modischen „Unplugged“-Tracks hat man noch Platz gefunden: Klavier und Stimme! („Piano Song“) Wie schön! Was fürs Herz! Und wer – bitte schön – ist denn die Zielgruppe für diese MusiküDie Teenie-Klientel ist doch heute auf Vollsynthetik-„Barbie und Ken“-Produkte wie Take That & Co. eingeschworen. Und wenn ich Synthi-Pop hören will, hab‘ ich immer noch meine alten schwarzen Scheiben… Fazit: Nette, saubere Synthetik ohne Substanz und Eigenleben.

Veröffentlicht: 1995

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