Besser verrenkter Stil als verrenkter Magen, sagt sich dieses US-Quintett – und da Clawfinger mit ihrem neuerlichen Comeback ja sowieso auf dem besten Wege sind, den elektrifizierten Stadion-Lollapalooza wiederzubeleben, nageln die Dislocated Styles den Schwanz mit Schmackes auf die Hupe und geben Gas, bis der Keilriemen quietscht. Was ja auch okay wäre, würde dieses Album nicht öfters mal zwischen Hackbrett und musikalischer Ziseliertheit hängenbleiben. „Pin The Tail On The Honkey“ bewegt sich oft im Niemandsland zwischen den Grenzen, ab denen man ÔÇÜrichtigen‘ Musikfreunden mit Rap-Metal und Kapuzenträgern mit subtilerer Muse kommen kann. Die Single „Fire In The Hole“ oder Stücke wie „Liquefied“ holzen zwar gut auf den Allerwertesten, doch mit zunehmender Spieldauer zeigen sich immer mehr Risse in der nett gestarteten Bolz-ü¤sthetik, und schmieriger funky shit oder krumme Honky-Tonk-Pianos wollen nun wirklich nicht so recht in die metallische Groove-Soße passen. Okay, Limp Bizkit mögen arrogante Mützensäcke mit bedenklichem großkapitalistischem Weltbild sein, doch die wissen wenigstens, was sie wollen – bei den Dislocated Styles bin ich mir da noch nicht ganz so sicher. Halbwertzeit zirka 25 Minuten.
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