Review
Artist: DISBELIEF
Titel: Shine
- Artist: DISBELIEF
- Label/Vetrieb: Massacre, SONY
Es ist schier unvorstellbar, wie Disbelief es verdammt noch mal geschafft haben, ihren 2001er Depressionsbooster „Worst Enemy“, einen tonnenschweren Todesbrocken, noch einmal in Sachen agonischer Verzweiflung zu toppen. Aber es ist ihnen gelungen. Wie sagen irritierte und geschockte Wissenschaftler in kitschigen Monsterfilmen bei Entdeckung selbiger Kreaturen immer so schön: „Eigentlich dürfte es das gar nicht geben!“ So auch hier. Es ist abartig und Disbelief können sich ziemlich sicher sein, mit ihrer Musik einmalig zu klingen. Einmalig beklemmend. Inklusive inhumanem Gesang aus der Heilanstalt. So erweckt auch das neue Trauerwerk „Shine“ wieder einen entarteten und morbiden Bastard aus forciert psychotischem Slow-Motion-Death Metal und bedrückenden Versatzstücken grenzenloser Hoffnungslosigkeit in den Köpfen der Hörer zum Leben. Hat sich dieser dann erst einmal dort oben eingenistet, macht er es sich dauerhaft bequem und sorgt für eine dramatisch-triste Gemütsverfassung. „Shine“ ist somit ein echter Glückszerstörer geworden, der einen überwiegenden Großteil seines kreativen Inhaltes erneut aus völlig eigenständig denkenden und unbeeinflußbaren Idealistenköpfen bezieht. Denn die deutschen Resignationsspezialisten haben die bereits geebneten Pfade ihrer musikalischen Konzeption noch einmal zusätzlich feingliedrig ausgeweitet und dringen auf neuen Wegen in bisher unbekannte Dimensionen seelischen Schmerzes vor. So lassen Disbelief auf diesem abermals endlos weltschmerzgetränkten Artefakt der Pein wieder die inzwischen zum Trademark gewordenen vereinzelten Einflüsse von Paradise Lost („Draconian Times“) und Type O Negative („October Rust“) in ihre zehn Kompositionen eindringen.
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