Die alten Spaßnasen aus Düsseldorf können es nicht lassen und werfen ein neues Album samt Video und Maxi auf den Markt. Das Lied „Unsterblich“ dürfte mittlerweile dank unserer Musikkanäle (Punk and Anarchy rules…ähh, oder besser: sells) jedem bekannt sein – ein Liebeslied, das doch ein wenig an „Bonnie & Clyde“ erinnert, auf der Maxi noch unterstützt von dem punkrockigen (ja, sie haben’s nicht verlernt) „Psycho“ und der Dub-Version von „Wofür man lebt“ (nicht zu vergessen der CD-ROM-Track mit Video + Dreharbeiten). Das Album hingegen zeigt auf, daß auch Punkrocker mal erwachsen werden und sich musikalisch weiterentwickeln können. Das beweisen Metal-Sounds, Ska-Elemente, einige Experimente inklusive dem typischen Hosen-Sound. Hätte mir jemand mit meinen 13 Jahren auf meinem ersten Hosen-Konzert 1989 erzählt, daß die Hosen mal solche Musik machen würden wie nun, hätte ich sicher gekotzt, doch: Jeder wird mal älter. Der absolute Hammer auf dem Album war für mich „Lesbische, schwarze Behinderte“, ein Lied von Funny Van Dannen. Entgegen dem typischen Hosen-political-correctness-Gelalle, was mittlerweile wohl wirklich jedem aus den Ohren kommt, wird hier hart abgerechnet. Daß „Lesbische, schwarze Behinderte“ genau so Leute sind wie du und ich und dementsprechend auch mal Scheiße sein können, ist bestimmt keine weltverändernde neue Erkenntnis. Aber Textzeilen wie „Das würde sich doch ein normaler Deutscher gar nicht erst erlauben“ ließen mich glauben, ich hätte nicht die neue Hosen-Platte im CD-Player, sondern eine Neuerscheinung von „Landser“ oder „Kraftschlag“. Drei große Fragezeichen! Was das soll, weiß ich nicht, vielleicht haben die Hosen nur versucht, besonders lustig zu sein und damit voll in die falsche Kerbe geschlagen. Na ja, so gut, wie ihr Ruf ist, wird sie das nicht ruinieren können, und so prophezeie ich dem neuen Album einfach mal: großen Erfolg. Verdient euch goldene Nasen, Jungs (grins!).
Veröffentlicht: 2000
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