Nach den durch ihr neues (und drittes) Label Nuclear Blast erfolgten Re-Releases ihrer ersten beiden Hammeralben „Soft & Stronger“ sowie „Allegro Barbaro“ lassen die vier ostdeutschen Apokalypsereiter ihr viertes Albumwerk über die Menschheit hereinbrechen. „Have A Nice Trip“ ÔÇô dieser wohlgemeinte Reisewunsch des aus der Art schlagenden und von der Art des Vortrags her wohl einmaligen Allround Death Metal-Quartetts leitet die Hörer zielsicher auf dem bereits beschrittenen Kompositionspfad der apokalyptischen Höllenjockeys. Die wie gewohnt zahlreichen gelungenen und vor Musikalität nur so strotzenden Mitpfeifmelodien sowie die von hohem Anspruch zeugenden Arrangements könnten einfallsreicher nicht sein, die Instrumentierung nicht abwechslungsreicher und die Atmosphäre nicht grandioser. Ob kubanisch anmutende Barklänge, flamencoartige Akustikgitarreneinlagen, theatralisch anmutende Klangschwere, philosophische Selbstinszenierung oder mächtig donnernde Todesmetallschübe voller energischer Brutalrhythmik ÔÇô diese besessenen Reiterschergen wissen ihren schnaubenden Stahlrössern die Sporen mit angebrachter Dosierung zu geben. Das geht hier von Bedacht über Entschlossenheit bis hin zu völlig entfesselter Raserei, prächtige Lyrik überwiegend deutscher Ausführung unter jedem Sattel. Mich von der Phrasierung des Gesangs her vereinzelt an Rammstein erinnernde 13 Musterbeispiele nonkonformen Songwritings plus einer Manowar-Coverversion von „Master Of The Wind“ schufen wirklich eine der abwechslungsreichsten Genreveröffentlichungen seit Jahren. Begeisternd ungestüme Klangwucht paart sich abwechselnd lüstern mit perlender Hitmelodik und atmosphärischen Arrangements ÔÇô eine wahre Orgie an mitreißender Musik inklusive zahlreichen Höhepunkten.

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