Review
Artist: DEVILS
Titel: Dark Circles
- Artist: DEVILS
- Label/Vetrieb: Artful, Zomba
Wie soll man das eigentlich noch nennenüRückkehr der lebenden KellerleichenüEighties-Revival-Revivalüa-ha, Human League, Soft Cell – die überfallartige Rückkehr der Pubertätshelden einer Generation verzückt, doch es sind auf der anderen Seite sicher auch nicht wenige, die deswegen die Hände über den Ohren zusammenschlagen. Eines sollte man dabei aber bitte nicht übersehen: All diese Leute haben den entscheidenden Vorteil auf ihrer Seite, schon seit etwa 20 Jahren Musik zu machen – und es daher vielleicht zu können. Der Name The Devils klingt zuerst einfach nur lustig spätgruftig und altbacken, ein Blick ins Booklet offenbart aber, daß wir es hier mit nichts anderem zu tun haben als dem neuen Dingsbums von Duran Duran-Maschinist Nick Rhodes und Stephen Tintin Duffy, seit dessen Mittachtziger-Hit wir spätestens wissen, daß man am besten mit dem Mund küßt. Beide illustrieren auf „Dark Circles“ vom Feinsten, wie man Studioerfahrung und Sensibilität für technischen und musikalischen Fortschritt zu durchweg guten Songs verkocht. Rhodes‘ und Duffys spielerischer elektronischer Pop hat viel von britischen Glam-Bands wie Pulp oder Rialto, bedient sich aber auch selbstverständlich bei eigenen Leistungen der Vergangenheit: Synthie-Pluckereien, Drama-Feeling und jubilierender weiblicher Background-Gesang sind die Fixpunkte, um die The Devils ihre glänzenden Songs aufbauen, und Duffy croont immer noch wie vorgestern bei Formel Eins. Alle, die auch nur ein halbes offenes Pop-Ohr und kein allzu kurzes Gedächtnis haben, sollten und werden es lieben. Vorhang auf fürs in Würde gereifte Popmusik-Theater.
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